Der Hype hat uns auch erreicht: Wir waren stand-up paddlen … stand-up-paddling fahren … na ja, egal. Wir sind im Stehen auf einem mit Luft gefüllten „Brett“ über den See geschippert.
So ein SUP-Board ist ja eigentlich nur eine bessere Luftmatratze. Außer, dass es viel zu hart und unbequem ist, um darauf länger zu liegen und sich zu sonnen. Zumindest, wenn man im Sinn hat gemütlich herumzuliegen. Aber wer so ein Board unter dem Hintern oder den Füßen hat, spürt gleich eine andere Energie und möchte lieber paddeln, als herumzuliegen.
Am vergangenen Sonntag hat die katholische Jugendstelle Regensburg einen Nachmittag mit SUP-Kurs für unsere Pfadfindersufe am Sarchinger Weiher ausgerichtet. Obwohl es bei der Abfahrt in Wenzenbach angefangen hat zu regnen, waren uns dann doch den ganzen Nachmittag über die Wettergötter hold. Am Abend kam sogar noch die Sommer raus.
Die Mitarbeiter:innen und Helfer:innen der Jugendstelle haben uns nach einer Kennenlernrunde zuerst die Grundlagen des SUPens erklärt. Schwimmwesten, Hüftgurt, Paddeltechniken und wie man das Board richtig trägt und ins Wasser setzt. Wichtig ist nämlich, dass die Finne nicht am Boden aufsetzt. Sie könnte sonst beschädigt werden.
Erste Stehversuche auf dem Stand-up-paddling-Board
Auf dem Board kniend oder sitzend ging es für an dann weit raus aufs offene Meer. Ein Sturm tobte und die Gischt sprühte uns nur so ins Gesicht. Ok, es war windstill und wir sind ein paar Meter in den See hineingefahren. Nun galt es zu versuchen sich aufzurichten und auf dem Board zu sehen. Die richtige Position finden, dann vom Knien ein Bein aufstellen und versuchen in die Hocke zu kommen. Etwas aufrichten, das Gewicht am zweiten Bein auch vom Knie auf den Fuß bringen, Gleichgewicht halten, noch vorne blicken und stehen. Das Board unten wackelt ständig nach links und rechts. Etwas in die Knie gehen und mit Gewichtsverlagerung kann man die Wellenbewegung des Boards dämpfen. Jetzt das Paddel rechts einstechen, langsam nach hinten durchziehen und PLATSCH! Schon liegt man drin im Wasser! Aber egal.
Wieder rauf auf das Board und noch ein Versuch. Aufstehen klappt inzwischen schon recht gut. Die Lernkurve beim SUPen ist angenehm. Mit etwas Übung bekommt man auch ein Gefühl dafür, wie man lenkt, wie man stabiler steht und auch mal einen kleinen Zusammenstoß ohne vom Board zu fallen übersteht.
Spiele und Rennfahrer:innen
Nachdem die Grundlagen ja fast in Fleisch und Blut – oder besser Board und Paddel – übergegangen waren, konnten wir uns auch an anspruchsvolleren Beschäftigungen versuchen. Affen tratzen oder Frisbee spielen funktionieren auf dem Wasser auch. Natürlich geht etwas vom Tempo und der Dynamik verloren, je schlechter die Teilnehmer:innen im Werfen sind, aber selbst einen verworfenen Ball zurückzuholen, ist auf dem Board eine Herausforderung, die ein gewisses Gefühl von Stolz erzeugt.
Aber selbst für gemütliche Schipper-Touren ist das Stand-up-paddling hervorragend geeignet. Wie ein venezianischer Gondoliere kann man gemütlich über die schier unendlichen Weiten des Sees fahren und so die Landschaft genießen. Das ausgiebige Work-out für Rücken-, Schulter- und Rumpfmuskulatur bekommt man gratis dazu.
Als wir ein besseres Gefühl für Geschwindigkeit und das Board hatten, haben wir uns sogar an einem Wettrennen versucht. Mit atemberaubenden Geschwindigkeiten sind wir über den See gerast. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen, doch dann SPLATSCH! Wer vom Board plumpst, hat fast keine Chance den Rückstand wieder aufzuholen.
Doch egal ob Erster oder Letzter, am Abend bekam beim Grillen am Seeufer jeder seine Portion vom Abendessen. Schließlich brauchten wir nach so einem körperlich fordernden Tag eine ordentliche Stärkung.
Nächste Woche fahren wir wieder. Als Fazit kann man sagen: Stand-up-Paddling – sieht komisch aus, macht aber einen Heidenspaß!
Bild: Damir Spanic auf Unsplash