Versprechen

Das Versprechen markiert den Wechsel von einer Altersstufe in die nächste. Wenn Pfadfinder:innen ein gewisses Alter und damit auch einen bestimmten Wissensstand erreicht haben, steigen sie auf. Sie bekommen ein neues Halstuch, eventuell ein neues Leitungsteam und stehen vor neuen Herausforderungen. Diesen Wechsel nennen Pfadfinder:innen Versprechen. 
Es ist ein Erkennungsmerkmal der Pfadfinderbewegung, Teil der pfadfinderischen Methode und steht damit in langer Tradition.
So schwören sich die Truppmitglieder auf die neue Stufe ein und bekennen sich zu den Leitsätzen ihres Verbandes.

Bedeutung für die Kinder und Jugendlichen

In der DPSG gibt es vier Altersstufen zwischen 7 und 21 Jahren. Jede widmet sich einem Abschnitt aus der Lebenswirklichkeit junger Menschen. Auf dieser Seite unter “Kinder und Jugendliche” findest du Details zu den Altersstufen.

Etwa drei Jahre bleiben Kinder und Jugendliche in einer Stufe. In dieser Zeit entwickeln sie sich und durchleben die Facetten des Gruppenlebens. Sie lernen miteinander und mit sich selbst umzugehen. Sie entwickeln Fähigkeiten und lernen unbekannte Talente kennen, sie können sich ausprobieren. In jeder Altersstufe auf die für sie passende Weise. Bei den Wölflingen noch sehr geführt, bei den Pfadfindern und Rovern in weiten Teilen eigenverantwortlich.

Und auch das Versprechen hat für jedes Alter und für jeden Trupp seine ganz eigene Bedeutung. Es ist zwar immer der Markstein eines Neuanfangs, doch für jedes Gruppenmitglied hat es auch eine individuelle Bedeutung. Die Kinder und Jugendlichen sollen in sich gehen, vergangenes Revue passieren lassen. Altes einordnen, sich besinnen und gleichzeitig gespannt auf Neues sein. 

Die Truppmitglieder setzen sich mit einigen Fragen auseinander. Was habe ich erlebt? Wie möchte ich mit entwickeln? Was ist mir wichtig? Wie erreiche ich dieses Ziel? Und viele weitere. Ihr Leitungsteam unterstützt sie dabei ihre Antworten zu finden.

Verständnis in der DPSG

Das Versprechen hat seinen Namen von der Tätigkeit, die untrennbar damit verbunden ist: etwas zu versprechen. 
Früher gab es in der DPSG einen einheitlichen Wortlaut des Pfadfinderversprechens. Heute ist das Versprechen ein Moment tiefer Einkehr und für jeden Trupp oder sogar jedes Mitglied indivudiell.
Der Trupp als ganzes oder jedes Mitglied verspricht sich selbst etwas. Dieses Versprechen im wörtlichen Sinn arbeiten die Truppmitglieder vorher aus. Es soll aus ihrem Inneren kommen, sie mutig stimmen und ihnen Leitgedanke für ihre Zeit in der kommenden Stufe sein. 

Doch nichtsdestotrotz reihen sich damit Pfadfinderinnen und Pfadfinder heute in die Tradition derer vor ihnen ein. Sie erkennen sich mit ihrem Versprechen als Teil einer weltumspannenden Gemeinschaft mit reichhaltiger Geschichte.
Die anwesenden Gäste, Stammesmitglieder, das Leitungsteam und die anderen Kinder und Jugendlichen aus dem Trupp sind dann Zeugen des Versprechens. 
Der Stamm und die anderen Trupps in derselben Altersstufe nehmen durch das Versprechen die Neuankömmlinge mit aller Ehre auf.

Mit dem Versprechen bekennen sich die Kinder und Jugendlichen zu den Werten ihres Trupps und zu denen des Pfadfinderverbandes.

Wie läuft ein Versprechen ab?

Das Versprechen ist für einen Trupp ein großes Ereignis. Oft werden den Kindern oder Jugendlichen wichtige Personen eingeladen. Meist sogar der gesamte Stamm inklusive Eltern, Geschwister und Freunde. 
Der Trupp bereitet sich vorher intensiv auf das Versprechen vor. Vielleicht gibt es vorher noch eine Aufgabe, die sie gemeinsam lösen möchten. Oder der Trupp entschließt sich zu einer meditativen Wanderung im nächtlichen Wald, damit sich jeder auf das wichtige Ereignis einstimmen kann. Vielleicht hat sich der Trupp auch dazu entschlossen das Versprechen in Isolation durchzuführen, um sich nur auf die Mitglieder besinnen zu können. Die Möglichkeiten sind endlos. 

Meistens treffen sich die Truppmitglieder und deren Gäste beispielsweise auf einer Waldlichtung, womöglich brennt ein Lagerfeuer oder Fackeln. Der Vorstand, das Leitungsteam oder wen auch immer der Trupp darum gebeten hat, leitet die Zeremonie. 
In der Regel steht der Trupp Schulter an Schulter und ist den Gästen dabei zugewandt. Zum Versprechen kann gesungen und gebetet werden, oft wird auch ein Pfarrer eingeladen, der seinerseits einen geistlichen Anstoß zur Veranstaltung beiträgt. Von ihm werden die zukünftigen Tücher und Stufenabzeichen während der Zeremonie gesegnet.

Schlussendlich sagt der Trupp gemeinsam oder jedes Mitglied für sich sein Versprechen auf. Danach hängt das Leitungsteam allen Kindern bzw. Jugendlichen das neue Halstuch um und gratuliert zum Aufstieg in die neue Stufe. 

Im Nachgang des Versprechens wird in der Regel noch zusammen gefeiert, gegessen und getrunken. Schließlich ist das Versprechen vor allem eines: ein Fest.

Weitere Informationen vom Bundesverband der DPSG.